Bewältigen Sie Panikattacken mit Mag. Martin Trappel
Panikattacken verstehen und bewältigen
Oft wird neben einer Angststörung auch die Panikstörung (episodisch-paroxymale Panikstörung F41.0) diagnostiziert. Dabei kann bei dem Gefühl der Angst immer phänomene wie Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern (Tremor), Schwindel, Doppelbilder auftreten. Im Gegensatz etwa zur Allgemeinen Angststörung, tritt die Panikattacke (F41.0) aus heiterem Himmel auf in Verbindung mit der Angst zu sterben, oder verrückt zu werden. Angstattacken sowie Panikattacken können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Symptome von Panikattacken erkennen
Panikattacken erkennen Sie an einer Vielzahl an körperliche Symptomen.
Bei jedem Menschen zeigen sich einige, aber selten alle Symptome. Diese sind
- Herzklopfen
- Herzrasen
- Schweißausbrüche
- das Gefühl keine oder zu wenig Luft zu bekommen
- Druck auf der Brust als würde eine schwere Last auf der Brust lasten.
Dazu kommen Manchmal das Gefühl, mit dem Herzen sei etwas los (Herzstechen, Herzstolpern etc.) und man sei jemand anderer. Nicht selten löst dies Todesangst aus.
Ich empfehle eine ärztliche Abklärung, ob hier eine Panikattacke oder ob es körperliche Ursachen gibt und dieser dann zu vertrauen. In eine Furcht vor der Krankheit sich hineinzusteigern verstärkt meist die Symptome.
Ursachen von Panikattacken
Panikattacken sind eine besonders herausfordernde Form von Angststörungen. Sie treten im Gegensatz zu Angstattacken unerwartet auf und die Symptome sind sehr intensiv. Panikattacken sind durch Psychotherapie behandelbar. Manchmal wird eine Medikation zur Unterstützung herangezogen, wenn dies gewünscht ist.
Die Ursache von Angst und Panikattacken sind multifaktoriell. Manchmal gibt es biographische Ereignisse, welche die Entstehung begünstigt genauso wie kulturelle, transgenerationale und biologische Aspekte.
Letztlich zielt eine Gestalttherapie auf einen ganzheitlichen Ansatz ab. Dies meint, dass Emotion letztlich nicht von Körper und Gedanken trennbar ist. Indem phänomenologisch erkundet wird, welche Hintergründe es vielleicht aufzuarbeiten gibt, damit die Symptome im Hier und Jetzt kontrollierbarer und ertragbarer sind und wie der Angst und der Panikattacke begegnet werden kann, ohne dass diese das Leben bestimmt.
Praktische Tipps bei einer Panikattacke
- Wenden Sie sich der Angst zu nicht den Inhalt der Angst.
- Atemübungen: richten Sie die Aufmerksamkeit auf die Ausatmung. Kurz einatmen, Ausatmung langsam und lang.
- Atmen Sie tief ein und aus. Dadurch erkennt und lernt ihr Organismus, dass Angstanfälle nicht gefährlich sind und vorbei gehe.
- Bleiben Sie im Hier und Jetzt, auch wenn Sie Angst haben.
- Die Angstattacke ist ein falscher Alarm. Eine Welle die Vorüber geht. Bleiben Sie trotz Panik möglichst ruhig bis sie vorüber geht.
- Ich ermutige Sie keine Angst vor der Angst zu haben.
- Richten Sie ihre Aufmerksamkeit auch auf die Umwelt, dass was sie im hier und jetzt umgibt. Was hören, schmecken, fühlen und riechen Sie?
- Lassen Sie die Panikattacke Kampflos und möglichst entspannt vorüberziehen. Wenn Sie sich beim Arzt untersuchen haben lassen, machen Sie sich bewusst das es eine Stressreaktion ist.
Wie Sie Ihrem Partner unterstützen können
Die Panikattacke kann als eine Stressreaktion des Organismus verstanden werden. Eine Möglichkeit ist, dass der Organismus sich selbst wieder entspannte, aber Sie können auch als Partner entspannend wirken. Dafür bleiben Sie ruhig und entspannen sich selbst und bleiben dennoch präsent und aufmerksam. Damit signalisieren Sie, dass keine Gefahr herrscht. Dies machen Sie am besten, indem sie ganz ruhig bleiben und auf ihr gegenüber achten, was beruhigend auf ihn wirkt.
Behandlungs-Möglichkeiten für Panikattacken
Vor dem Hintergrund dieser Sichtweise ist die Vermittlung von konkreten Bewältigungsstrategien, wie etwa:
- Atemübungen und Wahrnehmungslenkung, und die damit verbundene Stärkung des Kontrollerlebens und
- des Wiederaufbaus von Vertrauen in die eigene Bewältigungskompetenz, ein wichtiger Faktor zur Genesung des Patienten.